Erinnerungen

Hermann Frech • 28. Dezember 2022

De' Henkelkorb


Wie arm es bei uns in Göcklingen zu ging, können sich heute viele junge

Menschen kein Bild mehr machen. Alle Bedürfnisse, ob sie gebraucht

werden oder nur aus Vergnügen gewünscht werden, stehen ihnen zur Verfügung.


Mein Freund, Fritz Biehler dagegen hatte nahezu nichts. Doch er hatte

drei Brüder und zwei Schwestern. Sein Vater hatte, wie damals mehrere

Göcklinger, "schwarz" d.h. unangemeldet Schnaps gebrannt. Es kam ans

Licht und alle "Sünder" wurden wie im 3. Reich üblich, hart und mehrfach

dafür bestraft. Die Brennerei wurde beschlagnahmt, das mehrere tausend

Mark wertvolle Brennrecht entzogen, sie mussten 5 000.-- Mark Strafe

zahlen und kamen ein halb Jahr ins Gefängnis.


Manche haben das durchgestanden, für Familie Biehler kam das Aus. Ihr

Haus wurde versteigert. Herr Biehler ging nach Lothringen. Dort half er

wie viele andere Männer beim Bau der "Maginotlinie", dem französischen

Verteidigungswall gegen Deutschland. Frau Biehler wohnte nun mit ihren

sechs Kindern in einem kleinen Haus in der Hauptstraße. Ich weiß nicht,

wie sie die Miete von etwa 10 Mark aufbringen konnte. Nach dem Krieg zog

die Familie in das Haus der väterlichen Großeltern in Ilbesheim. Alle

Biehler-Kinder waren klug, fleißig und begabt und haben es im Leben zu

etwas gebracht. Doch zurück nach Göcklingen. Essen, Kleidung Schulbücher

und so weiter waren äußerst knapp. Auch deshalb freuten sich die

Biehler-Kinder auf Weihnachten. Da wurden sie von vielen Dorfbewohnern

beschenkt. Auch am Weihnachtsabend, beim Gottesdienst in der Kirche gab

es etwas. Da stand er nun, der wunderbare Weihnachtsbaum, den viele zu

Hause nicht hatten, weil sie sich keinen leisten konnten.


Wir Buben saßen rechts in der ersten Bank, ich zwischen Fritz Biehler

und Albert Eck. Die erste bis vierte Klasse musste sich in die erste

Bank, die 5. bis 8. Klasse in die zweite Reihe setzen. So saßen wir ganz

nahe am Weihnachtsbaum, wie sonst niemand in der Kirche. Die

Schulmädchen saßen auf der anderen, der Kanzelseite.


Unsere Augen konnten "IHN" gut sehen. Da stand er wieder unter dem

Weihnachtsbaum wie jedes Jahr. Der HENKELKORB!


Er war bis oben gefüllt mit Lebkuchen. Welch eine Pracht, welch eine

Hoffnung.


Die Lebkuchen stammten von der Bäckerei Petermann in der Heuchelheimer

Straße. Nach dem Ende des Gottesdienstes kam Elfriede, die Tochter des

Bäckers nach vorn, nahm den Henkelkorb in den Arm stellte sich in den

Gang und begann , die Lebkuchen auszuteilen. Alles ging ruhig und

gesittet vor sich , aber etliche streckten doch die Hände hoch. Glauben

sie mir: Sie hatten Hunger. Ich glaube, für die Hälfte der Kinder waren

die kleinen Lebkuchen das einzige Weihnachtsgeschenk, das sie erhielten.


von ce 8. August 2025
An Maria Himmelfahrt erinnert die Kräuterweihe an die Jungfrau Maria und eine Legende. Diese Legende besagt, dass drei Tage nach dem Tod Marias ihr Grab leer gefunden wurde. Denn sie war bereits in den Himmel aufgefahren. Statt dessen duftete ihr Grab nach Lilien und Rosen und vor dem Grab wuchsen ihre liebsten Heilkräuter. Traditionell werden zu Maria Himmelfahrt von den Frauen der Kfd-Göcklingen wohlriechende Kräuter und Blumen gesammelt und daraus Sträuße gebunden, die in der Kirche am Mittwoch, den 13. August, im Zuge der traditionellen Kräuterweihe gesegnet werden. Nach der Weihe wird der Würzwisch zuhause zum Trocknen aufgehängt. Die geweihten Kräuter sollen im kommenden Jahr Familie und Heim schützen vor Unheil, Krankheit, Blitzschlag oder auch vor Verwünschungen.
von hf 29. Juli 2025
von wf 22. Juli 2025
Dem einen oder anderen ist es aufgefallen, dass in den letzten Wochen kein Glockengeläut zu hören war. Der Grund waren nicht Sparzwänge wie von einigen vermutet. Vielmehr liegt es an der kl. Glocke deren elektronischen Steuerung defekt ist. Trotz der angespannten Haushaltslage soll die Reparatur die sich über 1500 € bewegt, durchgeführt werden. Wir werden also noch eine Weile mit den verminderten Klängen der verbliebenen 2 Glocken leben müssen. Winfried Frey
von ce 21. Juli 2025
von hf 26. Juni 2025
von ce 2. Juni 2025
Am Pfingstmontag, 9.Juni, um 10.30 Uhr findet wieder der ökumenische Gottesdienst zum Pfingstfest statt. In diesem Jahr in der katholischen Kirche. Im Anschluss daran ist wieder unser Pot Luck (ein Topf voller Glück). Vor dem Gottesdienst kann im kath. Pfarrheim etwas zum kalt/warmen Büfett abgegeben werden, das wir im Anschluss an den Gottesdienst miteinander teilen wollen. Herzliche Einladung an ALLE
von hf 22. Mai 2025
Ein regionaler Gottesdienst unter freiem Himmel – mit weitem Blick und offenen Fragen. Unser Thema: „Überflieger. Echter Mensch.“ War Jesus ein Überflieger – oder gerade kein Überflieger, weil er so menschlich war? Christi Himmelfahrt ist auch als Vatertag bekannt – ein Anlass, über Vaterbilder nachzudenken: Was prägt unsere Vorstellungen von Stärke, Nähe und Verantwortung – und wie gestalten wir unsere Beziehungen? Ein Gottesdienst zum Mitgehen, Mitdenken, Mitfühlen. Für alle, die den Feiertag mit Musik, Gemeinschaft und ehrlichen Impulsen beginnen möchten
von cf 20. Mai 2025
Klangrausch 2.0 Nachdem im Jahr 2024 das erste Frühlingskonzert der Musikkapelle Göcklingen mit dem Titel „Klangrausch“ so erfolgreich war, fand am 17.5.2025 erneut ein Konzert mit Weinprobe der Jungwinzer statt. Unter der musikalischen Leitung von Alfred Wittmer präsentierte die Kapelle in der schön beleuchteten Kirche einen bunten Mix aus modernen Stücken, bis hin zu klassischen Polkas. Während Lieder wie „The A - Team“, „Music“ oder auch „Nessaja“ durch ihr raffiniertes Arrangement glänzten, animierten die Polkas gegen Ende zum Mitsingen. Die Jungwinzerinnen präsentierten zwischen den Liedern mit viel Wissen und einigen, zum Teil witzigen Anekdoten zum Thema Wein ihre neuen Kreationen. So genossen die über 150 Zuhörer von Nah und Fern die musikalische Darbietung, die Weinprobe und die angebotenen Snacks wie Brezeln, „Weiknorze“ und Käse-Traubenrömer. Vorstand der Musikkapelle Marit Frey bedankte sich bei allen Helfern, den „guten Geistern vor- und hinter den Kulissen“ und der kath. Kirche für die Möglichkeit, die Kirche als Veranstaltungsort nutzen zu dürfen. In einem waren sich die Organisatoren nach den vielen überaus positiven Rückmeldungen nach Ende der Veranstaltung direkt einig: Es wird einen Klangrausch 3.0 geben.
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